Kirche besteht aus Getauften aus verschiedenen sozialen Schichten, Nationen, Kulturen und mit unterschiedlichen Spiritualitäten, Traditionen und Sprachen. Ein wichtiger Ort der Sammlung der Glaubenden ist die Pfarrei. Sie umfasst alle Getauften in ihrem Gebiet. Sie erinnert immer wieder an die Aufgabe, Kirche aller zu werden - ihre Gruppen und Vereine leisten ihren Beitrag dazu.
Gemeinschaften des Glaubens bilden
Die Lebensräume von Glaubenden decken sich oft nicht mit den Pfarreigrenzen. Aus unterschiedlichen Motiven versammeln sich Christ/-innen auch an andern Orten, z. B. in der Jugend-, Alters- oder Anderssprachigenseelsorge oder in themen- oder aufgabenbezogenen Gemeinschaftsformen, etwa Bibel- oder Solidaritätsgruppen. Andere finden sich an bestimmten Orten, z. B. Wallfahrtsorten, Bildungshäuser, Citykirchen, und wieder andere finden ihre Heimat in Orden und geistlichen Bewegungen.
Das Bistum Basel ist sich der Verantwortung für anderssprachige Katholik/-innen bewusst. Anderssprachige pflegen eigene Beziehungsnetze. Die Integration in die Gesellschaft fällt leichter, wenn die Menschen in der eigenen Kultur verwurzelt sind. Die kulturelle Ausprägung des Glaubens ist ein wichtiges Element der Identität. Wir suchen gemeinsam Wege, damit der Glaube in einer Form gefeiert werden kann, die an die kulturelle Prägung anschliesst. Zur Vielfalt der kulturellen Prägung gehört aber auch die Einheit im Bistum.
Das Bistum schätzt es, dass an unterschiedlichen Orten und auf vielfältige Weise der Glaube ins Spiel gebracht wird. Deshalb fördert es die Bildung von Gemeinschaften und unterstützt bestehende Gruppen. Sie sollen möglichst lebendige Glaubenszellen werden, die das Leben fördern und es im Glauben deuten und feiern.
Solche Gemeinschaften können Suchenden Heimat bieten und Menschen, die ihre persönliche Berufung erfahren haben, im Glauben begleiten und festigen. Das Bistum Basel pflegt eine Kultur der Gastfreundschaft, der Offenheit und Aufmerksamkeit. Menschen in allen Glaubens- und Lebenssituationen, aus unterschiedlichen Milieus sollen ungeachtet der Intensität ihrer Beziehung zur Kirche offene Ohren und Räume finden.
Kirche als Einheit in der Vielfalt leben
Gemeinschaften des Glaubens leben nicht für sich. Die Offenheit füreinander und die Verbundenheit miteinander gehören zum Wesen der Kirche. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns als Teil der Kirche verstehen. Wir fördern die Gemeinschaft in der Vielfalt. Wir sind solidarisch füreinander da. Wir nehmen unsere Verantwortung wahr und achten nach dem Subsidiaritätsprinzip auf die Zuständigkeiten der verschiedenen Ebenen.
Ortskirche mit anderssprachigen Missionen
Wir sind nicht eine Kirche der Schweizer/-innen, sondern eine Kirche der Katholik/-innen im Bistum Basel. Damit anderssprachige Gläubige ihren Glauben und ihre Kultur leben und bezeugen können, in der Fremde eine erste Beheimatung haben und sich so auch leichter in die Gesellschaft integrieren können, sind eigene Missionen notwendig. Durch ihr lebendiges Zeugnis für den katholischen Glauben sind die anderssprachigen Missionen eine Bereicherung für die Kirche in unserem Bistum.
Anderssprachige Missionen sind im Bistum Basel Teil der Gesamtpastoral. Die Seelsorge für alle Katholik/-innen eines überschaubaren Gebietes - z. B. eines Pastoralraums - wird möglichst gemeinsam wahrgenommen. Die Seelsorgenden der Missionen und der territorialen Einheiten teilen die Aufgaben nach ihren Möglichkeiten und den Bedürfnissen der Gläubigen auf. Dabei werden unnötige Parallelstrukturen in der Pastoral vermieden. Die Pastoral ist offen für neue Gruppierungen von Migrant/-innen.
Christliche Migrationsgemeinden in der Schweiz
2016 hat das Schweizerische Pastoralsoziologische Institut (SPI) 370 christliche Migrationsgemeinden in der Schweiz untersucht.
- Mehr als 100 dieser Gemeinden wurden seit der Jahrtausendwende gegründet – ein Gründungsboom.
- Christliche Migrationsgemeinden unterstützen ihre Mitglieder in vielen Fragen des Lebens und tragen damit zur Integration in der Schweiz bei.
- Die Evangelisierung der Schweiz gehört zum Programm zahlreicher Migrationsgemeinden und prägt ihr Selbstverständnis.