"Wir können nicht passiv abwartend in unseren Kirchenräumen sitzen bleiben. Es ist notwendig, zu einer entschieden missionarischen Pastoral überzugehen."
Generalversammlung der Bischöfe von Lateinamerika und der Karibik, Dokument von Aparecida, 2007.
Grundvollzüge des Glaubens
Das Fundament jedes kirchlichen Handelns ist Jesus Christus. Von seinen Worten, seinen Taten und seinem Wirken werden theologisch folgende drei Grundvollzüge abgeleitet:
- Glaubenszeugnis, Verkündigung (Martyria)
- Glaubensdienst (Diakonie, Dienst am Nächsten)
- Glaubensfeier (Liturgie, Gottesdienst)
Dort, wo diese Grundvollzüge zusammenkommen, entsteht als vierter Grundvollzug eine echte Glaubensgemeinschaft (griech.„Koinonia“ für Gemeinschaft durch Teilhabe). Diakonie, Verkündigung, Gottesdienst und Gemeinschaft sind stets miteinander verbunden - Dienst am Nächsten ist auch Gottesdienst und Verkündigung und schafft Gemeinschaft.
In den christlichen Kirchen wird das Glaubenszeugnis als “Martyria” bezeichnet. Dies bedeutet Zeugnis geben im Alltag und beinhaltet die Verkündigung des Evangeliums und die Weitergabe des Glaubens. Das kann auf vielfältige Weise geschehen: Im Religionsunterricht, in der Vorbereitung auf die Feier der Sakramente (Taufe, Erstkommunion, Firmung), in der Predigt, in medialer Verkündigung (Internet, Radio, Fernsehen), in Glaubenskursen, in der Bibelarbeit, in der religiösen Bildung Erwachsener, in bischöflichen Hirtenschreiben und päpstlichen Lehrschreiben (Enzykliken) oder in öffentlichen Stellungnahmen zu Fragen des Glaubens und der Religion.
Katechese
Katechese (aus dem Griechischen „katechein“) heisst übersetzt "mitteilen, mündlich unterweisen". Die Katechese und der Religionsunterricht sind wichtige Teile kirchlicher Verkündigung. Sie führen in den christlichen Glauben ein, vertiefen und bestärken Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Christsein, Christwerden und im Bekennen des Christseins.
Im weiteren Sinn meint Katechese jegliche Art von Glaubensverkündigung und richtet sich auf alle Lebensalter aus. Im engeren Sinn drückt sie Lehr- und Lernsituationen zur Glaubensunterweisung aus. Ein Teil davon ist der kirchlich erteilte und verantwortete Religionsunterricht an der Schule. Dieser leistet einen wichtigen Beitrag zum Bildungs- und Erziehungsauftrag sowie zur Schulkultur. Kirchlich verantworteter Religionsunterricht dient der Vermittlung eines ganzheitlichen Glaubenswissens.