Seelsorge ist im heutigen Umfeld sehr anspruchsvoll und die Erwartungen an die Seelsorgenden werden immer grösser. Die Lebenskreise von Beruf, Freizeit und Familie vermischen sich. Als Mensch und Amtsperson stehen Seelsorgende in der Öffentlichkeit und damit auch in deren Beurteilung. Die Säkularisierung der Gesellschaft führt zu neuen Anfragen an das Berufsbild und die Personen in der hauptamtlichen Seelsorge. Die grosse Beanspruchung von Seelsorgenden führt u. a. auch zu Überlastungen Einzelner und belastenden Teamsituationen. Für diese Situationen sind die Mitarbeitenden der Fachstelle «Seelsorge für Seelsorgende» seit 2005 eine Anlaufstelle im Bistum Basel.
Zu ihren Aufgaben gehört die Begleitung Einzelner im Sinn von Krisenintervention, Klärung der Berufs- und Berufungssituation. Kirchliche Mitarbeitende können sich jederzeit vertraulich an die Fachstelle oder an eine Person des Teams wenden. Gespräche sind telefonisch, per Video oder vor Ort möglich. Eine weitere Aufgabe sind Kontakte zu Pastoralräumen, Beratung von Teams, Förderung von Intervisions- oder Supervisionsgruppen sowie Prävention durch Beratungs- und Referententätigkeit. Auf Wunsch entwickeln die Mitarbeitenden mit einem Pastoralraum auch eine Weiterbildungs- oder Besinnungseinheit zu Themen wie «Selbst-Sorge in der Seelsorge» oder «Spiritualität im Team» etc. Dazu wird jährlich eine überregionale Tagung lanciert.
Die Dienstleistungen der «Seelsorge für Seelsorgende» sind kostenlos. Für alle Einzel- und Teamgespräche gelten Grundsätze und Richtlinien sowie die Schweigepflicht - auch gegenüber sämtlichen kirchlichen Vorgesetzten. Von der Schweigepflicht kann nur die ratsuchende Person entbinden.
Kontaktpersonen
P. Bruno Brantschen SJ, 1965, Geistlicher Begleiter und Exerzitienbegleiter
041 757 14 45, 079 173 01 05
bruno.brantschen@lassalle-haus.org
Bruno Brantschen studierte Theologie in Fribourg und Innsbruck, Philosophie und Erwachsenenbildung in München und Pastoralpsychologie in Chicago. Seit 1993 ist er Mitglied des Jesuitenordens. Er war elf Jahre in der Universitätsseelsorge in Basel und drei Jahre in der Jugend- und Pfarreiseelsorge in St. Marien und Allerheiligen, Basel tätig. Seit 2013 leitet er die Bereiche Exerzitien, geistliche Begleitung und Langzeit-Gäste im Lassalle-Haus, Bad Schönbrunn bei Zug.
Dr. Gabriele Kieser, 1962, Theologin, Klinikseelsorgerin
079 476 64 37
gabriele.kieser@bluewin.ch
Gabriele Kieser studierte Theologie in Freiburg i. Br. und Tübingen. Sie promovierte im Bereich SpirituelleTheologie. Sie ist Logotherapeutin und Ausbilderin der PRH-Persönlichkeitsentwicklung. Während 14 Jahren führte sie das Pfarramt für Industrie und Wirtschaft beider Basel. Seit 2013 ist sie Klinikseelsorgerin an den UPK Basel. 2020 erschien ihr Buch «Achtsamkeitsbasierte Persönlichkeitsentwicklung».
Robert Knüsel-Glanzmann, 1950, Theologe / Seelsorger
079 645 11 44
robert.knuesel@kath.ch
Robert Knüsel studierte Theologie in Luzern und erhielt 1977 die Institutio. Er war als Seelsorger auf verschiedenen Verantwortungsebenen tätig: 13 Jahre in kirchlicher Verbands-Jugend-Arbeit (Junge Gemeinde), 17 Jahre Pfarreiseelsorge als Gemeindeleiter, 12 Jahre Leitung der Fachstellen Dritter Bildungsweg und Kirchliche Berufe. Robert Knüsel hat sich u.a. in geistlicher Begleitung, Bibliodrama, Kontemplation und Berufungscoaching weitergebildet. Er ist verheiratet, Vater von zwei erwachsenen Kindern und lebt in Flüeli-Ranft OW.
Zur Quelle kommen. An Krisen wachsen.
Der Flyer «Zur Quelle kommen. An Krisen wachsen» informiert über die Ziele und Aufgaben der Fachstelle wie auch über «ergänzende Angebote der Team-Mitglieder».
Robert Knüsel begleitet einzelne oder kleine Teams auf einem Wegstück persönlicher Vertiefung. Einem Fluss entlang wandernd oder auf dem Bruder-Klaus-Weg pilgernd, können Fragen Raum gewinnen: Was gründet mich als Person, uns als Team spirituell? Wie können wir aus der Begegnung mit Niklaus und Dorothee von Flüe Kraft schöpfen? Was ist mir auf dem weiteren Weg wichtig?
Gabriele Kieser bietet für Teams Tage oder Halbtage zum Thema «Persönlichkeitsentwicklung als Ressource für das Team» an. Denn natürlich wächst das kollektive Potenzial eines Teams im Masse, indem die Mitglieder ihre Potenziale entwickeln. Wie kann unser Team ein Ort werden oder bleiben, an dem Persönlichkeitsentwicklung nicht nur geduldet, sondern begrüsst und gefördert wird?
Bruno Brantschen SJ lädt kirchliche Mitarbeiter/-innen ins Lassalle-Haus Bad Schönbrunn ein und begleitet sie für ein paar Stunden. Während einer Zeit der Stille und Reflexion, bei einem feinen Essen und einem guten Tropfen klären wir miteinander: Worum geht es? Was ist jetzt wichtig? Welches ist der nächste Schritt.