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Sozialkapital und seine Bedeutung für Seelsorge und Kirche

Mitglieder des Seelsorgerats im Gespräch mit dem Referenten Dr. Anastas Odermatt und Bischof Felix Gmür

Die Mitglieder des Diözesanen Seelsorgerats im Bistum Basel, Frauen und Männer, haben sich am 15. und 16. März 2024 in der Propstei Wislikofen zur ersten von drei Sitzungen im Jahr 2024 getroffen. Im Mittelpunkt stand das Thema Sozialkapital und seine Bedeutung für die Kirche, besonders mit dem Blick auf die Möglichkeiten von freiwillig engagierten Personen.

Von Damian Kaeser-Casutt, Pastoralverantwortlicher

Das Hauptthema der aktuellen Amtsdauer im Diözesanen Seelsorgerat bildet die Stellung der Freiwilligenarbeit im Bistum Basel, das durch ein Referat von Dr. Anastas Odermatt neue Perspektiven gewann. Odermatt forscht zum Thema Sozialkapital und die Bedeutung für die Gesellschaft. Er nahm die Anwesenden mit auf eine spannende Reise mit Fokus auf das Sozialkapital und seine Bedeutung für Seelsorge und Kirche. Dabei verdeutlichte sich erneut, dass sich das freiwillige Engagement in der Gesellschaft zwar nicht verkleinert, jedoch sehr verändert; hin zu selbstbestimmten und zeitlich befristeten Formen des Engagements. Der zweite Fokus galt dem Thema soziales Vertrauen. Dabei wurden diejenigen Faktoren herausgearbeitet, die von Seite der Kirche geschaffen werden können. Dazu gehört u.a., Engagements auf Augenhöhe zu ermöglichen, Ritualkompetenz anzueignen und gute Rituale zu zeigen, Gelegenheitsräume zu schaffen – z.B. nach Ritualen, sich zu begegnen und jegliche Form von Ausgrenzung und Abwertung zu verhindern. Odermatt ermutigte, dass das gesellschaftliche Sozialkapital Kirche und Seelsorge gegenseitig brauche und fördere. Kirche sei und bleibe ein wichtiger Player für das Sozialkapital in der Gesellschaft.

Mit diesen Anregungen und den Rückmeldungen aus dem Priesterrat, dem Rat der Diakone und Theolog/-innen sowie dem Bischofsrat wurde am zweiten Tag das Papier «Förderung der Freiwilligen im Bistum Basel – fünf Schritte zu guten Rahmenbedingungen» weiterbearbeitet. Dabei wurde augenfällig: mit ein wenig mehr von Gleichem ist es nicht getan. Wenn die Kirche die Chance ergreifen will, gestaltender Teil des Sozialkapitals in der Gesellschaft zu bleiben, braucht es einen grundsätzlichen Wandel im Zusammenwirken von angestellten Seelsorgenden und Freiwilligen.

Im Weiteren beschäftigte sich der Seelsorgerat mit der Aufarbeitung und den Folgen der Missbrauchsstudie, ein halbes Jahr nach deren Veröffentlichung, sowie dem Synodalen Prozess weltweit und im Bistum.