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Zur Diakonenweihe von Bruder Pascal Mettler (OFMCap)

Diakon Pascal Mettler mit seinen Mitbrüdern. Foto: J. R. Martinez

Bruder Pascal Mettler, der zurzeit jüngste Kapuziner der Schweizer Provinz und der seine Berufseinführung in Schüpfheim (Pastoralraum oberes Entlebuch) absolviert, ist am Sonntag, 24. September 2023 in der Kapuzinerkirche Olten zum Diakon geweiht worden.

Von Agnell Rickenmann, Regens

In der schlichten aber schmucken Kapuzinerkirche von Olten trafen sich um 15.00 die Brüder des Kapuzinerordens mit Weihbischof Joseph Stübi sowie den Ausbildungsverantwortlichen der Diözese Basel zusammen mit einer stattlichen Anzahl Gäste zur Diakonenweihe von Bruder Pascal Mettler.

Nach der Eingangsbegrüssung und der Befragung des Regens, Agnell Rickenmann, durch Weihbischof Joseph Stübi nach der Eignung des Kandidaten, stellte Provinzial Josef Haselbach den Kandidaten vor:

Bruder Pascal Mettler ist im Kanton St. Gallen aufgewachsen. Schon während seiner Berufslehre wurde für Bruder Pascal die Berufung zu einem Ordens- bzw. Priesterleben deutlich. Daher strebte er danach eine Gymnasialausbildung an. Er beschloss 2017 ins Kapuzinerkloster Brig einzutreten. Nach dem Postulat und Noviziat in Salzburg studierte er in Münster und schloss mit dem Master Theologie im Februar 2022 ab. Nach einem Semester in Tansania hat er im August 2022 die Berufseinführung der Diözese Basel -  BE 2022-2024 begonnen

Mit einem Applaus quittierten die Anwesenden die Anfrage des Regens, ob sie mit der Weihe von Bruder Pascal einverstanden seien und Weihbischof Joseph bestätigte im Namen der Kirche die Absicht ihn zum Diakon zu weihen.

«Der Liebe Gottes Hände und Füsse geben», war das Leitmotiv der Predigt von Weihbischof Joseph, als Antwort auf die Lesungen, die zur Feier ausgewählt wurden und als Wunsch an den Kandidaten, den Königsweg der Liebe in seinem Leben zu gehen. «Höre Israel» - aus der ersten Lesung (Deut,6) mit der Aufforderung Gott zu lieben, war der Ausgangspunkt seiner Überlegungen, dass Bruder Pascal wirklich Gott lieben solle und sich von der Liebe Gottes getragen wissen dürfe. Doch damit sei nicht genug, dann es gelte im Sinne der zweiten Lesung (1 Petr 3, 8-11) dieser Liebe Gottes Hände und Füsse zu geben, und – wie es dem Wesen von Bruder Pascal entspricht-  Zeuge für die Liebe Gottes vor den Menschen zu sein, da es doch heisse: «segnet, denn dazu seid ihr berufen worden …». (1 Petr 3,11)

Der eindrückliche Moment der Weihe begann mit der Bitte um den Heiligen Geist und den Fragen nach der Bereitschaft die Aufgaben und Pflichten eines Diakons frei und mit Freude wahrzunehmen, so etwa die Pflege des Stundengebetes, die Ehelosigkeit (was bei einem Ordensmann zwar schon gegeben ist), den Gehorsam gegenüber seinen Oberen, ebenso aber auch ein waches Auge und eine helfende Hand für Menschen in Armut und Bedrängnis.

Mit dem «Auf Dem Boden Ausgestreckt-Sein» des Kandidaten, also dem Sich Hinlegen auf den Boden, während der Allerheiligen-Litanei, werden zwei Wirklichkeiten symbolisch und gebethaft bezeichnet: Zum einen das «Sich Gott Ganz Ausliefern», das «Sich Auf Gott Ausrichten», Zeichen für das wehrlose und demütige Gott-Dienen-Wollen in der Ganzhingabe des Lebens. Zum anderen wird in der Allerheiligenlitanei der Beistand der grossen Gemeinschaft der Heiligen, Frauen und Männer, angerufen, die den Kandidaten in der Gemeinschaft der Kirche mit ihrer Fürbitte vor Gott unterstützen und begleiten mögen.

Mit der Handauflegung und dem Weihegebet sind die ganz zentralen Elemente der Weihe angezeigt, denn bereits im Neuen Testament, bezeichnen und weihen die Apostel ihre Nachfolger durch Gebet und Handauflegung. Die Weitergabe der Befähigung zum kirchlichen «Amt» liegt nämlich nicht zuerst in den Fähigkeiten der Person, sondern in der geschenkhaften Weitergabe des Auftrags Jesu durch Handauflegung und Gebet einer geweihten Person, die diesen Auftrag im Namen der Kirche weitergibt.

Die Bekleidung mit dem Diakonengewand, der Dalmatik, und die Übergabe von Kelch und Hostienschale, sind «ausdeutende Riten», weil sie sinnenhaft von den künftigen Aufgaben und der Lebensform des Diakons sprechen. Mit dem Friedengruss des Bischofs an den Kandidaten schloss die Weihe ab.

Der eucharistische Teil der Feier war bescheiden und ruhig gestaltet, wie übrigens die ganze Feier, die musikalisch schlicht aber angenehm von der Orgel und einer Sängerin begleitet wurde. Fünf der sechs Priesteramtskandidaten der Diözese Basel waren ebenfalls präsent und übernahmen die Aufgabe der Ministranten und des Lektoren.

Vor dem Segen zum Schluss lud Provinzial Josef Haselbach alle Anwesenden zu einen Apero im Klostergarten ein und dankte allen, die Bruder Pascal auf seinem Weg begleitet haben. Bei schönstem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen fand die kirchliche Feier so eine fröhliche Fortsetzung im wunderbaren Grün der Gartenanlage des Klosters. Die Sonne schien wohl an diesem Tag so hell und warm, um die Schatten der kirchlichen Grosswetterlage zu verscheuchen und daran zu erinnern, dass ein echtes, christliches Lebenszeugnis das Licht des Evangeliums auch heute hell erstrahlen lassen kann.