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Was mich bewegt – Krieg und Frieden

Je heftiger die Luftangriffe auf die Ukraine werden, desto mehr wird mir bewusst, wie privilegiert wir sind: Keine nächtliche Bedrohung. Kein täglich neuer Horror, keine endlose Trauer über immer neue Tote.
Betroffen nehme ich wahr, wie gut es uns meistens geht, bedingt durch Zufälle von Geburt und Lebensort. Führt dieses Privileg auch zu einer besonderen Verantwortung? Dazu drei Gedanken:
Ohnmacht in Unterstützung verwandeln: Caritas Schweiz und viele andere Institutionen helfen weiterhin – beim Leben vor Ort und den Flüchtlingen bei uns. Unterstützung hilft auch uns, aus unserer Ohnmacht herauszufinden.
Verbunden bleiben: Es ist so naheliegend, die Schreckensnachrichten zu verdrängen. Doch gerade als Fernstehende kann es uns leichter fallen als Direktbetroffene, empathisch zu bleiben, Leid mitzutragen, für Heilung und Gerechtigkeit zu beten. Das ist nicht sichtbar, aber es wirkt.
Hoffnung üben: Das Recht und die Hoffnung auf Frieden werden nicht hinfällig, auch wenn sie mit Füssen getreten werden. Aber sie brauchen Nahrung – zum Beispiel alte Verheissungen: „Sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg …“ (Jesaja 2,4).
Frieden ist Arbeit. Frieden braucht langen Atem.
Detlef Hecking, Pastoralverantwortlicher des Bistums Basel